Inhaberin Billie Binder im ihrem Lokal Spiess-Burger in Finowfurt
Burgergericht auf einem Tisch im Spiess-Burger

Ein Besuch im Spieß-Burger bei Billi Binder

Text: Antje Qeißner

Es geht nach Finowfurt Burger essen. Der Spieß-Burger wurde mir schon öfter empfohlen und ich freue mich auch ganz besonders darauf, die Chefin Billi Binder kennenzulernen. Kommt sie doch aus Berlin-Pankow, aus demselben Bezirk wie ich also. Wir sitzen unter Sonnenschirmen und der Blick in die Karte lässt mein Herz höherschlagen. Hm … Doch dazu später.
 
Mit Billi Binder sitzt mir eine Frau gegenüber, die mit viel Liebe bei der Sache ist und genau hinschaut, wo die Zutaten herkommen. Ihr ist es wichtig zu wissen, wie die Tiere gehalten werden. Der frisch geerntete Salat kommt aus der Bio-Gärtnerei. Oft genug bleiben für Allergiker, Vegetarier oder Veganer im Burgerrestaurant bestenfalls Salat und Pommes. Nicht bei Billi Binder: Hier gibt es für alle köstliche Burger. Auch ohne Fleisch, ohne Gluten, völlig ohne tierische Produkte – hier kann sich jeder glücklich essen. Apropos Pommes. „Wir haben Pommes aus ganz Europa kommen lassen. 40 Sorten wurden durchprobiert, bis sogar die Kinder sagten, och, nicht schon wieder ... Aber wir haben die besten gefunden. Und was soll ich sagen: Sie kommen aus der Region“, so die Burger-Meisterin. Süßkartoffel-Pommes gibt es und Kartoffel-Heu. Zu klassischen Burgern, zu Burgern aus Huhn, aus Weideschwein oder Hummus. Der Buckower Speck ist mit Meersalz gepökelt (und nicht mit Nitritpökelsalz behandelt). Qualität, die man schmeckt. Der idyllische Biergarten ist gleich gegenüber der Kirche, doch auch bei bestem Wetter lohnt ein Blick in den liebevoll gestalteten Innenraum. Alles ist durchdacht und detailverliebt: Spielecke, Keramikgeschirr – vom Schleusenkeramik Atelier Laub & Forchner Eberswalde am Finowkanal nach Billi Binders Vorgaben gefertigt-, Tresen mit Festhalterinne. Die man angesichts des gut sortierten Getränkeangebots durchaus mal gebrauchen kann… Alles da, aber einen Hinweis gibt es: Bitte an Bargeld denken, Kartenzahlung ist hier nicht möglich.
 
Das Herzstück im Spieß-Burger aber ist die offene Küche. Ich sehe zu, wie mein Burger zubereitet wird. Welchen ich aus der verführerischen Karte gewählt habe? Die Entscheidung fiel schwer. Hawaii-Burger oder lieber mediterran? Es wurde schließlich der Wild-Burger, eine Premiere für mich. Und die Pommes dazu - einfach ein Traum. Billi Binder lächelt: „Beim Essen gibt es nicht viele Geheimnisse. Liebe ist die allerwichtigste Zutat.“

Ein Rezept verrät mir die Spieß-Burger-Chefin dann noch:

Schimmel-Büffel

Zutaten:

100g gehacktes vom Wasserbüffel, Freilandhaltung (alternativ reines Rindfleisch)
1 Prise Salz
1 Prise frisch gemahlener Pfeffer
½ Pfirsich in Scheiben geschnitten
1 Blatt frischer Salat (deutsch Eichblatt)
1 Walnuss als Bruch
½ Zwiebel
2 Schuss Cognac (1 für die Zwiebeln, 1 für den Koch)
1 Sesam- Burger- Brötchen
Gorgonzola
Creme fraiche

Zubereitung:

Der Gorgonzola wird im Wasserbad erwärmt und mit Creme fraiche cremig geschlagen. Die Zwiebeln werden in Scheiben geschnitten und mit dem Cognac abgelöscht- beide Zutaten abkühlen lassen. Das Fleisch wird von beiden Seiten scharf angebraten und mit Salz und Pfeffer gewürzt. Der Pfirsich wird ebenfalls beidseitig angebraten. Das Burgerbrötchen beidseitig knusprig rösten.

Anrichten:

Die Brötchen werden auf den Innenseiten mit der Käsecreme bestrichen, der Salat dient als Schale für die Cognac-Zwiebeln. Das gebratene Fleisch-vorzugsweise saftig/medium- wird von dem gebraten Pfirsich gekrönt. Das i-Tüpfelchen bieten die Walnüsse. Den knusprigen Sesamdeckel oben auf... Guten Appetit.

Dazu passt perfekt ein trockener Rotwein... .